Über PSA 🏥
Im heutigen Arbeitsumfeld ist Arbeitssicherheit nicht nur zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten entscheidend, sondern auch zur Steigerung der Effizienz am Arbeitsplatz. Die Arbeitsschutzvorschriften der Europäischen Union schreiben spezifische PSA-Standards vor, um den Schutz der Beschäftigten zu gewährleisten. Persönliche Schutzausrüstung (PSA) schützt Beschäftigte vor Gefahren am Arbeitsplatz und verhindert Unfälle sowie Berufskrankheiten. Diese Ausrüstungen, die für verschiedene Branchen und Anforderungen konzipiert sind, müssen den unter Europäischen Richtlinien (89/656/EWG) definierten Schutzmaßnahmen entsprechen.
Dieser Artikel behandelt, was PSA ist, wie sie in verschiedenen Branchen eingesetzt wird und wie sie gemäß den Arbeitsschutzvorschriften ausgewählt werden sollte. Zusätzlich werden Einblicke in die Umsetzung von PSA am Arbeitsplatz, die verfügbaren Ausrüstungsarten und die zu erfüllenden gesetzlichen Verpflichtungen gegeben.
Bedeutung der Persönlichen Schutzausrüstung 🚧
Persönliche Schutzausrüstung sollte gemäß den Arbeitsschutzvorschriften ausgewählt und regelmäßig verwendet werden. Die Richtlinie 89/656/EWG der Europäischen Union verpflichtet Arbeitgeber, geeignete PSA bereitzustellen und deren ordnungsgemäße Nutzung sicherzustellen. PSA verhindert körperliche Schäden bei Beschäftigten und erhöht so sowohl das individuelle Wohlbefinden als auch die Arbeitssicherheit. Nach den EU-Arbeitsschutzstandards müssen Beschäftigte in ausgewiesenen Gefahrenbereichen geeignete PSA verwenden. Zudem sind Wartung, Schulung und ordnungsgemäße Nutzung der PSA gesetzlich vorgeschrieben.
Arten von Persönlicher Schutzausrüstung und deren Anwendungen
Kopf- und Gesichtsschutz: Helme, Gesichtsmasken und Schutzschilde 
Kopfverletzungen gehören zu den schwerwiegendsten Arbeitsunfällen. Helme, Gesichtsmasken und Schutzschilde sind unverzichtbare Schutzausrüstungen gegen solche Risiken. Beschäftigte in der Bau-, Fertigungs- und Bergbauindustrie sind verpflichtet, Schutzhelme zu tragen. Diese Helme schützen nicht nur vor herabfallenden Gegenständen, sondern bieten auch zusätzlichen Schutz vor Stößen und Quetschgefahren. Darüber hinaus schützen Gesichtsmasken und Schutzschilde nicht nur vor chemischen Spritzern, sondern auch vor Metallsplittern, Steinstaub und anderen physikalischen Spritzern.
Helme werden typischerweise aus schlagfesten Materialien wie Polycarbonat oder hochdichtem Polyethylen (HDPE) hergestellt. Diese Materialien erhöhen die Haltbarkeit. Gesichtsschutz umfasst klare Schutzschilde aus Acetat oder Polycarbonat, die den Normen EN 166 und EN 175 entsprechen, während Gesichtsmasken den Normen EN 149 mit FFP2-FFP3-Filterung entsprechen.
Augenschutz: Schutzbrillen und Gesichtsschutz

Augenverletzungen können durch Chemikalienexposition, Staub, Schmutz oder intensives Licht verursacht werden. Schutzbrillen und Gesichtsschutz dienen als unverzichtbare Schutzausrüstung gegen diese Gefahren. Sie sind beim Schweißen, in Laboren und auf Baustellen unerlässlich. Für Beschäftigte, die Chemikalien ausgesetzt sind, sollten beschlagfreie, gegen Dampf und Spritzer beständige Schutzbrillen gewählt werden.
Schutzbrillen werden hauptsächlich mit Polycarbonatgläsern hergestellt, da diese schlagfest und leicht sind und somit einen hohen Tragekomfort auch bei längerer Nutzung bieten. Beschlagfreie Brillen sorgen für klare Sicht in feuchten Umgebungen. Diese Brillen sind Beispiele für Schutzausrüstung gegen Chemikalienexposition. Schweißmasken verfügen über speziell gefilterte Gläser, die vor ultravioletter und infraroter Strahlung schützen, die Lichtintensität reduzieren und die Augengesundheit bewahren.
Warnschutzkleidung

Arbeitskleidung schützt Beschäftigte nicht nur vor Umwelteinflüssen, sondern erhöht auch die Sicherheit. Hi Vis Jacken, Arbeitshosen und Arbeitswesten sind gängige Schutzkleidungsstücke. Diese Kleidungsstücke entsprechen der EN ISO 20471 Norm der Europäischen Union und gewährleisten eine hohe Sichtbarkeit für Beschäftigte. Warnwesten, Arbeitsjacken und Arbeitshosen bieten erhebliche Sicherheitsvorteile, insbesondere für Straßenarbeiter und Personen, die bei schlechten Lichtverhältnissen arbeiten. Die EN ISO 20471 Norm unterteilt die Kleidung je nach Sichtbarkeitsgrad in Klasse 1, Klasse 2 und Klasse 3. Fluoreszierende und reflektierende Kleidung erhöht die Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen und minimiert Arbeitsunfälle.
Diese Kleidungsstücke bestehen typischerweise aus Polyester oder Polyester-Baumwoll-Mischungen. Für den Oberkörper gibt es Warnschutzjacken, reflektierende Westen und langärmelige Arbeitshemden, während für den Unterkörper Hi Vis Arbeitshosen und reflektierende Arbeitshosen zur Verfügung stehen. Reflektierende Streifen und Stoffe mit inhärenten reflektierenden Eigenschaften sind für eine erhöhte Sichtbarkeit erforderlich.
Hand- und Armschutz

Schutzhandschuhe werden in verschiedenen Branchen eingesetzt, unter anderem beim Umgang mit Chemikalien, scharfen Gegenständen und abrasiven Materialien. Beispiele hierfür sind schnittfeste und chemikalienbeständige Handschuhe. Je nach Arbeitsumgebung bieten unterschiedliche Handschuhtypen das erforderliche Schutzniveau. Thermohandschuhe eignen sich für kalte Umgebungen, während Elektrikerhandschuhe in Hochspannungsbereichen unerlässlich sind.
Arbeitshandschuhe werden häufig aus Materialien wie Nitril, Latex, Leder oder Kevlar hergestellt. Diese Materialien werden aufgrund ihrer Beständigkeit gegenüber spezifischen Gefahren am Arbeitsplatz ausgewählt. Auch in Branchen ohne gesetzliche Verpflichtung zum Handschutz sollten Handschuhe gemäß den einschlägigen Sicherheitsnormen ausgewählt werden. Da Hände und Arme zu den am stärksten exponierten Körperteilen gehören, müssen sie gegen potenzielle Risiken geschützt werden. Selbst bei einfachen Tätigkeiten sollten mindestens Handschuhe mit mechanischem Schutz getragen werden.
Fußschutz: Sicherheitsschuhe und Stiefel

Sicherheitsschuhe schützen vor herabfallenden Gegenständen, Stößen, Durchstichen, gefährlichen Substanzen und Ausrutschen. EU-regulierte Arbeitsschuhe müssen den EN ISO 20345-Normen entsprechen, die das Schuhwerk je nach Schutzlevel und Einsatzbereich in die Kategorien S1, S1P, S2, S3, S4, S5 und S1S einteilen.
Rutschhemmende Schuhe fallen unter die SRC-Klassifizierung innerhalb der EN ISO 20345 und erhöhen die Stabilität auf rutschigen Oberflächen. Zusätzlich wird Electrostatic Discharge (ESD)-geschütztes Schuhwerk in Umgebungen eingesetzt, in denen empfindliche elektronische Bauteile gehandhabt werden.
Diese Schuhe bestehen aus Leder, synthetischer Mikrofaser oder wasserdichten Textilmaterialien. Diese Materialien werden häufig in Sicherheitsschuhen verwendet.
Fazit: Die richtigen Schritte für Arbeitssicherheit
Die richtige Auswahl, Verwendung und Wartung von PSA spielt eine entscheidende Rolle bei der Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Arbeitsrisiken müssen bewertet und die am besten geeignete PSA entsprechend den ermittelten Gefahren ausgewählt werden. Arbeitgeber sind nicht nur für die Bereitstellung der PSA verantwortlich, sondern auch für die Schulung der Mitarbeitenden in deren korrekter Anwendung.
Konsistenz bei der Verwendung von PSA ist entscheidend für die Arbeitssicherheit. Schutzkleidung, Sicherheitsschuhe, Handschuhe, Atemschutz und weitere Ausrüstung müssen regelmäßig überprüft und bei Bedarf ersetzt werden. Zudem gewährleisten regelmäßige Wartung und Reinigung der PSA deren langfristige Wirksamkeit.
Für eine erhöhte Arbeitssicherheit sollte die Auswahl der PSA den EN- und ISO-Normen entsprechen und branchenspezifische Schutzausrüstung beschafft werden. Durch die Einhaltung dieser Normen und die Schulung der Mitarbeitenden können Unfälle und Berufskrankheiten deutlich reduziert und ein gesünderes sowie sichereres Arbeitsumfeld geschaffen werden.
Quellen
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Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) (https://osha.europa.eu/en)
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Europäische Normen (EN, ISO) (https://www.iso.org/standards.html)
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89/656/EWG Europäische Richtlinie (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A31989L0656)
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EN ISO 20345 Sicherheitsfußbekleidungsnorm (https://www.iso.org/standard/63707.html)
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EN ISO 20471 Warnschutzkleidungsnorm (https://www.iso.org/standard/42878.html)
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EN ISO 11612 Hitze- und flammhemmende Schutzkleidungsnorm (https://www.iso.org/standard/49717.html)
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EN 1149 Elektrostatische Entladung (ESD) Schutzkleidungsnorm (https://www.iso.org/standard/57088.html)
Haftungsausschluss
Dieser Artikel dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und stellt keine Rechtsberatung dar. Obwohl die bereitgestellten Informationen den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entsprechen, ist im Falle von Abweichungen stets die Richtigkeit der gesetzlichen Vorgaben vorrangig zu beachten. Es liegt in der Verantwortung des Lesers, die Einhaltung der geltenden gesetzlichen Anforderungen sicherzustellen. Es wird empfohlen, die einschlägigen Arbeitsschutzvorschriften zu prüfen und bei Bedarf fachkundigen Rat einzuholen.










